Dienstag, 23. Juli 2024
Buchvorschläge für das 55. Treffen

Nachdem das Treffen in Tutzing angesichts des unsicheren Wetters nach München verlegt wurde, wollen wir es Anfang Oktober nachholen.

Dazu müssen wir ein oder zwei Bücher finden, die wir über die Ferien lesen. Bitte hier innerhalb der folgenden 7 Tage Vorschläge machen und wählen (2 Stimmen/Person).

Foto: K. Meyer

Allen schöne Ferien, schönen Urlaub, schönes Wetter, Stabilisierungl!





Dienstag, 11. Juni 2024
Terminwahl zum 54. Treffen
Wir sind am 22. Juli, um 19 Uhr, eingeladen bei Gerhard und Tina in Tutzing!

Wir lesen "James" von Everett Percival.




Donnerstag, 16. Mai 2024
54. Treffen der Bookworms - Wahl

Ausgewählt wurde: Percival Everetts Roman "James".

Cover mit freundlicher Genehmigung des Hanser Verlags

Aus dem Begleittext des Verlags: "Huckleberry Finn" wird zum Roman der Freiheit – in "James" erfindet Percival Everett den Klassiker der amerikanischen Literatur neu. Fesselnd, komisch, subversiv." [...] "James" ist einer der maßgeblichen Romane unserer Zeit, eine unerhörte Provokation, die an die Grundfesten des amerikanischen Mythos rührt. Ein auf den Kopf gestellter Klassiker, der uns aufrüttelt und fragt: Wie lesen wir heute? Fesselnd, komisch, subversiv.

"James" sei "ein meisterhaft komponierter, exzellent geschriebener, die Twainsche Utopie weiterdenkender Roman" lobt der swr.

Die New York Times erhebt das Werk über Everetts frühere Romane, "as casually and caustically funny as many are, is that here the humanity is turned up — way up. This is Everett’s most thrilling novel, but also his most soulful. Beneath the wordplay, and below the packed dirt floor of Everett’s moral sensibility, James is an intensely imagined human being." Wer kann, sollte den Text wohl im Original lesen, wenn die Übersetzung auch sehr gelobt wird: "Vor allem und hauptsächlich ist Everetts Roman aber ein geniales Sprachfest, das zu genießen gerade die einfallsreiche und sublime deutsche Übersetzung von Nikolaus Stingl einlädt. So gelingt Everett das nicht geringe Kunststück, einen ins Herz der gegenwärtigen Debatten über Rassismus und Identitätspolitik zielenden Roman zu schreiben, der sich gleichzeitig vor der Größe Mark Twains verneigt" (Denis Scheck in "Druckfrisch".





Montag, 18. März 2024
53. Treffen der Bookworms

Das nächste Treffen findet am Montag, 6. Mai, um 19 Uhr im Passaparola statt. Wir lesen von Elizabeth Strout "Am Meer".

Cover mit freundlicher Genehmigung des Luchterhand Verlags

"Wer Elizabeth Strout einmal gelesen hat, will weiterlesen", prophezeit die FAZ über den jüngsten Roman der Pullitzer-Preisträgerin. Man beginne und "schon ist man in einem Corona-Roman und erliegt dem Sog der Erzählstimme Lucy Bartons, die im normalen Alltag und im Ausnahmezustand eine fabelhafte Menschenbeobachterin ist." Klingt vielversprechend.

Aber zur "Bürde gehört nicht nur Corona, sondern auch der schreckliche Mensch im Weißen Haus und die Spaltung der Gesellschaft." Lucy Barton habe „Ahnungen von einem Bürgerkrieg“, weiß die Frankfurter Rundschau. Nun ja, im November wird man weitersehen.

"Mit ihren Büchern, heißt es im Roman, hat Lucy sehr vielen Menschen etwas gegeben. Und genauso ist es mit den Büchern der großartigen Schriftstellerin Elizabeth Strout, an deren Ende man sich immer ein wenig so fühlt, als würde man vor die Tür eines Hauses gesetzt, in dem man mit sehr unvollkommenen, aber sympathisch-menschlichen Menschen zusammen war", verspricht Andrea Gerk auf wdr.de. Lucy Barton ist hier nämlich zum vierten Mal eine der Figuren, deren Wege sich an der Schnittstelle der fiktiven Stadt Crosby, Maine, kreuzen. Aber man muss nicht lange vor der Tür bleiben, denn bereits im Sommer soll „Tell Me Everything“, der nächste Roman der "Reihe" erscheinen. Unter dem Titel "Olive Kitteridge" gibt es übrigens eine Mini-Serie, die auf der Vorlage der Romane basiert. Hauptdarstellerin ist Frances McDormand, die sich auch die Filmrechte gesichert hatte. Mitproduzent ist Tom Hanks.

Die Buch-Vorschläge zum 53. Treffen können ---> hier eingesehen werden. Zur Terminwahl gelangt man über ---> diesen Link!

Für die Bookworms-Treffen würde ich gerne einen Vorschlag machen, der nicht neu ist: Vielleicht wäre es ganz interessant, eine gewisse "Tagesordnung" zu haben, z.B.

  • Aufwärmphase: Menschliches, Allzumenschliches - Gespräche von freien Geistern
  • Essen, Trinken, Hopsasa
  • kurzes Statement der Teilnehmer*innen zum Werk
  • Einführung zu Autor*in und Werk durch Freiwillige*n
  • Diskussion
  • Was haben wir sonst noch gelesen?
  • Jux und Tollerei




Dienstag, 23. Januar 2024
52. Treffen der Bookworms

Liebe Bookworms,
wir treffen uns am 11. März, um 19 Uhr,
bei Viki zum Pörkölt (Adresse s. Mail,
bitte Socken oder Pantoffeln mitbringen!)
und wir lesen: Zadie Smith. Betrug.

David Shankbone, CC BY 3.0, via Wikimedia Commons

Aktuell: Interview und Lesung von Zadie Smith in der ARD-Mediathek
oder hier online mit Links zu weiteren Audios zu Smith.





Dienstag, 16. Januar 2024
Wahl zum 52. Treffen

Zum unglaublichen 52. Treffen wurden bereits Titel vorgeschlagen, weitere können --->hier hinzugefügt werden.

Cover mit freundlicher Genehmigung des Galiani Verlags Berlin

Bitte, wählt bis Dienstag, 23. Januar, damit noch genug Zeit zum Lesen bleibt.

Zu "Fone Kwas oder Der Idiot" von Georgi Demidow (1908–1987)) gibt es auf youtube ein eineinhalbstündiges Gespräch mit Lesung. Der FAZ-Artikel lobt vor allem die Sprache dieses "Bildungsroman[s]" über einen Protagonisten, der in den Dreißigern in der stalinistischen Sowjetunion vom NKWD in ein Lager verschleppt wird: "In 'Fone Kwas' hört, riecht und fühlt man alles: Gedanken eines Wissenschaftlers, Schweiß, der aus der Kleidung, mit der sich Menschen abwischen, ausgewrungen wird, Gespräche von Verrücktgewordenen und immer wieder das Bellen der Apparatschiks."

Warum liest man das, obwohl es weh tue? Weil "Fone Kwas" "ein zeitloses, wahrhaftes Dokument der Literatur" sei "über den echten und zeitlosen Schmerz der Menschen; der Menschen in der Zelle, die mit dem Ingenieur einsitzen und zu Freunden werden", sodass "der Gulag zum gelobten Land wird" (deutschlandfunk). Und der Autor weiß, wovon er schreibt, denn der KGB beschlagtnahmt sein Manuskript, das die Tochter aber nach dem Zerfall des Staates zurückerhält und als posthumes Werk veröffentlicht.

In "Betrug" handelt Zadie Smith auf 500 Seiten einen historischen Gerichtsfall so "aktuell, anspielungsreich und anspruchsvoll" ab, "dass man nach abgeschlossener Lektüre noch viele Male darin herumblättert, manches Kapitel noch einmal liest, manche Zusammenhänge erst dann begreift – und schließlich die Gesamtkonstruktion bewundert, als befände man sich in einer prachtvollen Kathedrale, die das Geheimnis ihrer Schönheit dem Besucher erst nach und nach enthüllt." (zeit online).

Cover mit freundlicher Genehmigung von Kiepenheuer & Witsch

Ein Mann verschwindet, taucht zehn Jahre später wieder auf und wird - obwohl offensichtlich ein Betrüger - von Teilen der Bevölkerung unterstützt und verteidigt. Für die FAZ "zweifellos ein früher Fall von Fake-News also, in dem sich sozialrevolutionäre Stimmung und Unterhaltungbedürfnis vermengten und der die kollektive Bereitschaft illustrierte, den offenkundigsten Lügen hypnotisch Glauben zu schenken." "Betrug" sei "schwere Kost", befindet die Frankfurter Rundschau, komme aber "durch kurze Kapitel und viele Zeitsprünge schnell in Fahrt. Fesselnd nimmt die Autorin ihre Leserinnen und Leser mit in die viktorianische Zeit. Dabei gibt sie jeder Figur auf 528 Seiten Raum zum Entfalten. 'Betrug' ist ein Buch, das so vielschichtig ist, dass ein einmaliges Lesen fast nicht ausreicht, um es in Gänze zu erfassen."

Bernhard Schlinks "Das späte Leben" stellt die Frage nach dem, was wohl nach dem Tod bleibt. rbb-online kennt jedoch keine Gnade: Martin, der wegen einer Krankheit nur noch kurz zu leben hat, sei "eine eher uninteressante Figur" und seine "seelischen Erschütterungen lösen sich in nicht besonders originellen Reflektionen auf [...]. Alles wirkt ausgedacht, abgemessen und wie mit Zirkel und Lineal geschrieben." Dass "das alles so papieren wirkt, hat auch mit Schlinks schlichter Sprache zu tun, die in der Beschreibung äußerer Umstände ihre Grenzen findet, die aber nicht dafür geeignet ist, komplexe Gefühlswelten lebendig werden zu lassen oder etwas Unerwartetes möglich zu machen." Getroffen, versoffen!

Ps45md, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Liest man die Rezension auf der Seite des br, fragt man sich, ob Jörg Magenau von rbbKultur den Roman überhaupt gelesen hat, denn im Gespräch mit Knut Cordsen vom br verweist der Autor auf eine erhellende Stelle im Werk: "Manchmal half ihm [dem Protagonisten] seine Langsamkeit; er reagierte auf Überraschungen, Provokationen, Krisen nicht gefühlsmäßig und wurde für kaltblütig gehalten, obwohl er seine Gefühle nicht kontrollierte, sondern noch keine hatte, weil sie erst später kamen."

Eine Tochter auf der Suche nach ihrer Alt-Hippie-Mutter begleiten wir in Daniel Specks "Yoga Town" nach Rishikesh. Mich hat "die Begegnung von westlicher Popkultur mit östlicher Spiritualität" interessiert. "Also etwas sehr Modernem mit etwas sehr Altem. Und das hat sowohl den Pop verändert als auch die Spiritualität verändert", zitiert ndr kultur den Autor. "Yoga Town" sei "ein unterhaltsames Buch, das aber auch einige ernstere Themen anspricht. Daniel Speck wirft einen Blick auf die Flower-Power-Generation, ohne sie und ihre Ideale bloßzustellen. Manchmal sind die Charaktere ein wenig zu holzschnittartig geraten, aber dennoch ist dieser farbenfrohe Lese-Trip nach Indien sehr zu empfehlen", urteilt Maren Ahring.

Mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlage

Was tun, wenn die Nazis kommen? "Wenn es zu spät ist, mag Angst gefährlich sein. Vorher ist es gefährlich, keine Angst zu haben. In 'Lichtspiel' kann man sich da ins Bild setzen", so Judith von Sternburg in der Rezension der Frankfurter Rundschau von Daniel Kehlmanns Roman. Der Regisseur Georg Wilhelm Pabst (zur realen Figur hier mehr) muss sich mit den Hitler-Nazis (soviel Genauigkeit muss inzwischen leider sein) arrangieren, obwohl sie ihn anwidern. Doch der SWR ist mit dem Werk nicht zufrieden, denn "die biografische Fiktion enttäuscht insgesamt. Viele Pointen sind vorhersehbar, die größtenteils biedere Prosa entwickelt sich zur Nummernrevue. Selbst Pabst war unter widrigen Bedingungen experimentierfreudiger als der Schriftsteller Kehlmann." Gnädiger ist da die Zeit, die lobt, Lichtspiel" sei "ein großes Werk über moralisches Versagen. Beinhaltet es auch eine Botschaft für unsere Gegenwart?" Und dann selbst die Antwort gibt: "Kehlmann gelingt es, das aus heutiger Sicht nur schwer verständliche Verbleiben in der alten Heimat plausibel zu machen."

Mit freundlicher Genehmigung von rowolth

Benjamin Labatuts "Maniac" beschäftigt sich mit dem Mathegenie von Neumann, der sich in einer grundlegenden Beweisführung auf dem Gebiet der Quantenmechanik katastrophal verrechnete, was aber seinem Ruf keinen Abbruch tat, weil sein Beweis so schwierig war, dass ihn sowieso keiner verstand. "Nachdem er mit seinen mathematischen Gleichungen das Funktionieren der ersten Atombombe gesichert hatte, riet er amerikanischen Generälen zum atomaren Erstschlag gegen die Sowjetunion", informiert der WDR, um dann zu urteilen: "Komplex ist die Geschichte trotzdem, aber dank Labatuts luzider Prosa (und der gelungenen Übersetzung) doch wunderbar klar, verständlich und erhellend." Und auch die SZ ist voll des Lobs: "Man hat hier Kapitel vor sich, deren Blickführung, Temperatur und Klarheit einen in den Wahnsinn treiben wollen, so wundervoll sind sie gearbeitet, und wenn sie durch ihre schiere Präsenz solche Romane hervorzukitzeln in der Lage ist, darf die künstliche Intelligenz sehr gern kommen." (zitiert nach: Buecher.de).

Mit freundlicher Genehmigung von rowolth

Mit "Dave", einem Roman über künstliche Intelligenz, gewann Raphaela Edelbauer 2021 den Österreichischen Buchpreis. Die Begründung der Jury: "Raphaela Edelbauer hat mit DAVE einen raffinierten Science-Fiction-Roman mit eingebauter Liebesgeschichte geschaffen, der nach den Gesetzen des Thrillers funktioniert. Dabei unterhält man sich nicht nur, sondern erfährt dank Edelbauers erstaunlicher Belesenheit viel über philosophische Debatten, Bewusstseins- und Gedächtnisforschung, Informatik und lernende Systeme, deren Heilsversprechen die Autorin spürbar misstraut. Denn der Weg zu einer schmerzlosen und total vernünftigen Gesellschaft nach dem Ebenbild des Computers führt durch Überwachung und Repression. Edelbauer erzählt elegant und pointiert, mit galligem Witz, Lust an der Anspielung und immer wieder verblüffenden Wendungen von der Ohnmacht des einzelnen in einer Diktatur der Weltverbesserer.“ Die SZ hebt "das Feuerwerk der Bezüge" hervor. " 'Solaris', 'Blade Runner' und '2001', 'Schöne neue Welt', 'Fahrenheit 451' und 'Der Circle', Frances Yates, Ludwig Wittgenstein und David Bowie - man wird schnell fündig und freut sich." Auf der Verlagsseite findet man unterhaltsame Videos mit der Autorin!

Mit freundlicher Genehmigung von Klett-Cotta